...an einen Freund
Brief an einen Freund
Lieber Dieter,
ich freue mich, dass Du nicht bereits am Anfang Deiner Suche nach dem „idealen“ Schwarzen Terrier resigniert hast, obwohl Verhalten und Information von und durch einige Züchter nicht immer Deinen Vorstellungen von verantwortungsvoller Hundezucht entsprachen. Aber denke daran: Den idealen Hund gibt es wohl nur auf dem Papier - und den idealen Züchter? Wenn ich Dich richtig verstehe, musstest Du allerdings aus einsehbaren Gründen vorübergehend die Eingliederung eines zusätzlichen vierbeinigen Familienmitgliedes in Euren Haushalt aus verständlichen Gründen verschieben. Aber wie Du schreibst, ist „aufgeschoben“ nicht gleich „aufgehoben“ und Vorfreude soll ja die schönste Freude sein.
Wie Du weißt, haben wir nach langem Überlegen und Suchen einen in jeder Hinsicht tollen Kameraden für Bobik gefunden. Jetzt hoffen wir, dass er sich positiv weiterentwickelt, vor allem aber gesund bleibt, denn alle Hundebesitzer wünschen sich ja Gesundheit und langes Leben - nicht nur für sich, sondern auch für ihre Hunde. Eine wesentliche Chance, die Gesundheit der Hunde zu verbessern und die Lebenserwartung zu erhöhen, wäre allerdings eine noch ausgefeiltere Selektion der Zuchthunde und noch umfangreichere Aufklärung der Hundekäufer über mögliche gesundheitliche Risiken, denen durch entsprechende Prophylaxe rechtzeitig entgegengewirkt werden kann. Wir lassen daher für für unsere Vierbeiner regelmäßig ärztliche Untersuchungen (großes Blutbild, Überprüfung der Zähne und der Augen durch den Fachmann, Kontrolle des Körpergewichtes) auch ohne besonderen Anlass durchführen; also das, was für uns Menschen üblich ist, unseren Hunden aber manchmal aus Kostengründen versagt bleibt.
Gerade die Zahnkontrolle und Überprüfung des Maules auf Zahntaschen, Zahnstein oder Tumore - so unangenehm sie auch für Mensch und Tier ist - ist so wichtig, da bekanntlich gerade hier, oft unbemerkt, Krebsformen entstehen, die sich weiter verbreiten können. Die Mehrzahl der Hunde, die älter als zehn Jahre alt wird, stirbt heutzutage schon überwiegend an Krebs. Außerdem: Mundgeruch macht einsam...
Während manchmal diese Liebe zum Hund aus Kostengründen ihre Grenzen hat, treibt die kostenlose Hundeliebe bisweilen seltsame Blüten. Wenn Du aus Prinzip Dein Bett mit Deinem BRT nicht zu teilen gedenkst (auf die räumliche Enge möchte ich gar nicht erst hinweisen), da Du Deine ästhetischen und hygienischen Maßstäbe beibehalten möchtest, kann es geschehen, dass Du als akzeptabler Hundefreund in manchen BRT-Freundes-Kreisen nicht anerkannt wirst.